Millionen von Menschen sind vom Duft des Lavendels berauscht und erfrischt zugleich. Er hat ganze Epochen lang in der Welt der Parfümeure eine entscheidende Rolle gespielt und die Parfümgeschichte eindrucksvoll dominiert. Dichter schrieben herzzerreißende Zeilen, Poeten besangen seine Heilkraft und Hexen setzten das Wunderkraut angeblich bei ihren Ritualen ein.
Auch Hebammen wussten bereits im Mittelalter um die Wirkung des Lavendelkrauts. Kinder sollten mithilfe des Lavendels leichter geboren, Wochenbettschmerzen gelindert und Frauen beruhigt werden. Selbst gegen Halsschmerzen soll eingesetzt worden sein und Läuse flüchteten angeblich vor den ätherischen Düften.
Frauen erhofften sich mithilfe des betörenden Dufts zahlungskräftige Freier, andere Damen wiederum benutzten den Duft in gegenteiliger Erwartung: Sie suchten im Lavendel Hilfe gegen unkeusche Gedanken. Fest steht, dass die blaue Blume mit dem durchdringenden Duft in nahezu jedem Lebensbereich schon einmal eine wichtige Rolle gespielt hat.
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Lavendel als Zeichen von Lebensfreude
Lavendelfelder in der Provence stellen für viele Menschen den Inbegriff von Lebensfreude dar. Der Anblick der satt blauen Lavendelfelder wird sich jedem Sommergast unvergesslich ins Gedächtnis einbrennen. Wärmende Sonnenstrahlen sorgen dafür, dass die ätherischen Öle die Luft würzig-süß durchdringen. Wer sich in dieser aromatisierten Luft bewegt, atmet pure Ruhe und Gelassenheit ein, fühlt sich offen und frei.
Kein Wunder, dass der neue Trend zu Naturnähe und Ursprünglichkeit auch vor der Urlaubsbranche nicht Halt macht. Wanderreisen, Ferien auf einem Bauernhof (Vacances Agricole) und Outdoor-Trekkingtouren durch die Provence werden immer beliebter. Auch geführter Reiturlaub oder Luxusferien in einem der erlesenen provenzalischen Ressorts stellen ganz unterschiedliche Gäste und selbst höchste Ansprüche zufrieden.
Bereits im alten Rom wussten die damaligen Hausfrauen Lavendelessenzen zu schätzen. Sie parfümierte ihre Wäsche, salbten ihre Körper mit einer nach Lavendel duftenden Creme und auch die Männer übergossen sich während ihrer Bäder mit Lavendel-Duftwässerchen und Ölen. Daher kommt vermutlich auch der Name: „lavare“, ist lateinisch und bedeutet so viel wie waschen. Im Volksmund nennt man Lavendel heute auch Waschkraut, Weihkraut oder Zöpfli, wobei letzteres der ährigen Blütenform geschuldet ist.
Im asiatischen Raum fand der Lavendel schon im 1. Jahrhundert n. Chr. aufgrund des frischen Dufts großen Anklang und war weit verbreitet. Die arabischen Frauen verwendeten Essenzen von Lavendel zur Pflege ihrer langen Haare, tupften sich Lavendelöl auf wunde und raue Hautpartien und verwendeten Essenzen zur Mundhygiene. Sämtliche Produkte, ob Salben, Essenzen oder Öle, wurden in Steingefäßen aufbewahrt und sorgten so automatisch für frischen Duft.
Die geschichtlichen Wurzeln des Lavendel
In der Zeit der Antike wussten die Menschen um die Heilkräfte, die im Lavendel stecken. Die beruhigende Wirkung und auch seine Desinfektionskraft waren ihnen bekannt. Alte Ägypter mumifizierten ihre Toten mit Leinentüchern, die in frischem Lavendelöl getränkt waren. Sie schlugen die Leichen sorgfältig damit ein, umwickelten Arme und Beine besonders gründlich und konservierten sie so über lange Zeiträume.
Darüber hinaus brannten sie getrockneten Lavendel in Krankenzimmern ab, um diese auszuräuchern und ihnen einen besseren Duft zu geben. Bei religiösen Zeremonien hatte der Lavendel eine ganz besondere Funktion: Er diente als Duftkraut und wurde wie Weihrauch verwendet.
Die Römer waren die ersten, die sich mit der Wirkung des Lavendels wissenschaftlich befassten. Systematisch erforschten sie, was der Lavendel zu bieten hat. Schnell kamen sie darauf, dass Lavendel bei Menstruationsbeschwerden, Magenschmerzen oder Nierenleiden sowie Gelb-und Wassersucht hilfreich eingesetzt werden kann. In unserer heutigen Zeit hat ein Großteil der Erkenntnisse der alten Römer wissenschaftliche Bestätigung erfahren.
Wie der Lavendel nach Deutschland kam
Im 15. Jahrhundert brachten italienische Mönche Lavendelpflanzen mit nach Deutschland. Hier wurden sie zunächst in Klostergärten eingepflanzt und kultiviert. Benediktinermönche experimentierten mit dem Heilkraut. Der Urvater der modernen Ärzte, Paracelsus (1493-1541), schätzte ebenfalls die Heilkraft des Lavendels. Er benutzte es gegen Nervosität und zur Linderung von Schmerzen.
In Deutschland erlebte Lavendel beginnend im Jahr 1710 einen wahren Boom. In diesem Jahr entstand in der Kölner Glockengasse, im Haus mit der Nummer 4711, ein Duft, der um die Welt ging: Eau de Cologne, das berühmte Kölnisch Wasser. Übrigens war Napoleon Bonaparte geradezu verrückt danach, er trank das Eau de Cologne sogar – das frische Aroma von 4711 war in der Tat das Duft-Markenzeichen Napoleons.
Verbreitung des Lavendels
Lavendel wächst wild in der freien Natur auf warmen und steinigen Böden. Auf einer Höhe zwischen 100 und 2.000m gedeiht er am besten. Die Verbreitung des Lavendel ( Lavendel Botanisch = https://wort-finden.com/woerterbuch/lavendel ) erstreckt sich von den atlantischen Inseln bis ins Mittelmeergebiet, über Afrika, Südwestasien und Indien. Einige wenige Bestände des echten Lavendels jetzt sind auch nördlich der Alpen zu finden.
Die Pflanze wird jedoch auch in nordeuropäischen bzw. deutschen Baumschulen kultiviert und ist aufgrund seiner ausgesprochenen Frosthärte und Widerstandsfähigkeit in vielen Gärten, Parks und auf öffentlichen Freiflächen in unseren Breiten zu finden.
Inhaltsstoffe und Wirkstoffe von Lavendelöl
Lavendel ist heute wissenschaftlich ausgesprochen gut erforscht. In der Heilpflanze hat man bislang rund 2000 verschiedene Inhaltsstoffe entdeckt, von denen 300 bis 400 gesundheitliche Relevanz haben. Je weiter die biochemische Analysetechnik voranschreitet, desto mehr entdecken die Wissenschaftler.
Im Lavendelöl finden sich rund 200 unterschiedliche Inhaltsstoffe. Die Qualitäten von Lavendelöl können sich stark voneinander unterscheiden, denn die wirksamen Bestandteile sind abhängig von der Lavendelart, der Zuchtsorte, dem Anbaugebiet, dem Zeitpunkt der Ernte und dem Destillationsverfahren.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe im Lavendel
Das Linalylazetat ist wohl die wichtigste Substanz im Lavendel. Sie entfaltet zum einen eine hohe Heilkraft und zum anderen ist sie maßgeblich für den Duft des Lavendels verantwortlich. Die Konzentration dieses Wirkstoffs in einem Lavendelöl ist entscheidend für die medizinische Qualität des Produktes.
Ein weiterer dominanter Bestandteil von Lavendel ist Linalool. Es ist ein Terpenalkohol, dessen wichtigste Eigenschaft die antimikrobielle Wirkung ist. Linalool kann das Wachstum zahlreicher schädlicher Mikroorganismen hemmen oder sogar töten.
Beide Inhaltsstoffe, Linalylazetat und Linalool, haben eine hohe Bioverfügbarkeit. In der Praxis bedeutet das, dass sie auf den menschlichen Organismus schnell wirken können. Sie reagieren mit Fetten (Lipiden). Mittels der Lipide gelangen Sie durch die Zellmembran und können deshalb -im Gegensatz zu anderen Inhaltsstoffen- die Gehirn-Blutschranke durchdringen. Dadurch können sie ihre gesundheitsfördernde Wirkung besonders effektiv entfalten. Nerven und Gehirn sollen sich mit Lavendelöl innerhalb kurzer Zeit beruhigen und entspannen. Aus diesem Grund wirken auch Inhalationen so gut oder Aromatherapien mit Lavendelöl.
Weitere Inhalts- und Wirkstoffe in Lavendel
Lavendelöl aus echtem Lavendel beinhaltet außerdem ätherisches Öl, Gerbstoffe, Glykosid und Saponin. Neben den oben genannten Inhaltsstoffen Linalylazetat und Linalool finden sich Campher, 1.8-Cineol, Cis-beta Ocimen, Lavandulylacetat, Alpha-Terpineol und Octanaon-3 in der Pflanze.
Außerdem besteht Lavendel unter anderem aus einem guten Viertel Monoterpenole sowie knapp 50% aus Ester. Ester ist eine Stoffgruppe von chemischen Verbindungen, die sich aus dem Zusammenspiel von Säure, Wasser und Phenol im Pflanzenstoffwechsel ergeben.
Unterschiedliche Qualität der Lavendelblüten je nach Jahreszeit
Doch Vorsicht: Die Wirkstoffe in der Heilpflanze schwanken von Standort zu Standort, von Jahr zu Jahr und auch von Monat zu Monat. Wer mit Lavendel aus dem heimischen Garten arbeitet, hat deshalb keine Kontrolle über die Qualität und damit letztlich über die Dosierung und Wirksamkeit. Deshalb empfiehlt sich der Kauf über die Apotheke, denn hier müssen bestimmte Qualitätsmerkmale eingehalten werden. Ganz besonders wichtig: Produkte aus der Apotheke garantieren aufgrund der hohen Qualitätskontrollen, dass keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln oder Umweltgiften in den Produkten enthalten sind.
Wenn Verbraucher sich eigene Hausmittel herstellen, sollen sie aus der Apotheke kaufen oder im Internet bestellen und auf die Bezeichnungen Lavandula vera, Lavendel extra oder Lavandula fein achten, denn dabei handelt es sich um die hochwirksamen Heillavendel aus kontrolliert angebauten und geprüften Heilpflanzen.
Heilanwendungen von Lavendelöl
In der abendländischen Pflanzenmedizin wird Lavendel zu den wichtigsten Universal-Heilmitteln gezählt. Die Heilwirkung von Lavendel begleitet die Menschen schon einige Jahrtausende. Die moderne Schulmedizin und Wissenschaft hat Lavendel immer mehr in den Fokus genommen. Inzwischen ist bestätigt, dass die Inhaltsstoffe von Lavendel Heilung für Körper und Seele bewirken können. Ob als Tee, Massageöl oder Badezusatz, in Kapselform oder als Tropfen – Lavendel hat sich als Heilmittel bewährt.
Der Duft des Lavendelöl stellt die wichtigste Anwendungsform dar, welche in der Aromatherapie schon lange geschätzt wird. Dabei wird das ätherische Lavendelöl über die Riechrezeptoren zum Gehirn geleitet wo es dann seine beruhigende und angstlösende Wirkung für die Psyche entfalten kann. Die scheinbar beruhigende Wirkung auf die Psyche bewirkt schließlich auch ein Nachlassen von psychisch-bedingten körperlichen Beschwerden.
Dabei werden insbesondere drei Anwendungsformen des Lavendelöl genutzt:
- Im Rahmen der Aromamassage hat sich ein Gemisch aus zehn Tropfen Lavendelöl, fünf Tropfen Bergamotte und zehn Tropfen Teebaumöl bewährt. Man löst die Tropfen in 50 ml Sesamöl auf und massiert damit Rücken, Arme, Beine, Hände, Füße oder auch Bauch.
- Ein Vollbad kann aus einer Mischung von drei Tropfen Lavendelöl, drei Tropfen Teebaumöl und zwei Tropfen Zitronenöl mit einem halben Becher Sahne bestehen. Die Mischung sollte ins Vollbad gegeben werden und 20 Minuten wirken.
- Wenn man sich für eine Teekur von Innen entscheidet, sollte man eine Teemischung zu gleichen Teilen aus Lavendelblüten, Artischockenblättern, Goldrutenkraut, Löwenzahnwurzel, Mariendistelkraut und Odermenning zusammenstellen und bestellen. Der Tee wird aus drei gehäuften Esslöffeln der beschriebenen Mischung hergestellt und mit heißem Wasser aufgegossenen. Die Ziehzeit beträgt 15 min.
Anwendungen von Lavendelöl in der Medizin
Die nachfolgenden Anwendungen von Lavendelöl wurden überliefert und sollen angeblich die Symptome folgender Leiden abmildern:
- Schnupfenbeschwerden, z.B. die verstopfte Nase oder Kratzen im Hals
- Nervöse Zustände jeglicher Art durch die beruhigende Wirkung. Damit einhergehend bei
- hohen Blutdruck,
- Schlafstörungen (Hier soll auch das aus der Hanfpflanze gewonnene CBD Öl helfen) oder
- nervös-bedingter Appetitlosigkeit sowie
- begleitend bei psychologischen Therapien von krankhaften Essstörungen wie die Ess-Brech-Sucht (Bulimie) und auch Magersucht (Anorexia nervosa).
- Kopfschmerzen können mit Hilfe einer Massage der Schläfen mit ein paar Tropfen Lavendelöl gelindert werden
- Ohrenschmerzen. Kleine Infektionen im Außen- oder Mittelohr insbesondere bei Kleinkindern und Babys kann mit ein paar Tropfen Lavendelöl in den Gehörgang begegnet werden. Lavendelöl soll dabei nicht nur im Ohr desinfizierend und entzündungshemmend wirken.
- Magen- und Leberbeschwerden können mit Hilfe einer Bauchmassage mit kreisrunden Bewegungen mit Lavendelöl gelindert werden
- Die Ursache von Mundgeruch kann zwar mit Lavendelöl nicht beseitigt werden, allerdings der schlechte Atem selbst. Dazu wird ein Mundwasser aus zwei Tropfen Lavendelöl, zwei Tropfen Teebaumöl und einem Tropfen Nelkenöl gemischt und in einem Glas warmem Wasser aufgelöst. Dann Mund-sowie Rachenraum damit ausspülen.
- Die scheinbar antiseptische und pflegende Wirkung von Lavendelöl für die Haut macht es anwendbar bei kleineren Hautverletzungen wie Hautabschürfungen, kleineren Schnitten, Verbrennungen oder Insektenstichen. Dazu zunächst ist die frische Wunde zu reinigen. Man benötigt ein spezielles Wundöl und eine sterile Gaze. Das Wundöl besteht aus 15 Tropfen Lavendelöl, neun Tropfen Geranienöl, einen Tropfen Teebaumöl und einem Tropfen Schafgarbenöl. Diese Mischung wird mit 10 ml Jojobaöl verschüttelt und kann dann zur Desinfektion der Wunde verwendet werden. ( Hier soll auch Manuka Honig helfen können )
- Für Hebammen mit naturheilkundlichem Hintergrund gehört Lavendelöl seit Jahrhunderten zu den wichtigsten Geburtshilfen in allen Phasen vor, während und nach der Entbindung: per Duftlampe, für Nabelschmerzen, zur Entspannung bei ersten Wehen, bei schmerzenden Brustwarzen, zur Auskurieren von Dammschnitten in Sitzbädern und zur Behandlung von wunden Stellen beim Neugeborenen
- Zur Muskelentspannung unterstützt Lavendelöl die seelische Ebene und damit auch körperliche Spannungszustände und lindert Verspannungsschmerzen. Dazu wird Lavendelöl auf die entsprechenden Muskeln einmassiert oder über heiße Kompressen um die Muskeln gebunden, was gerade nach dem Sport sehr wichtig ist, so die Experten vom Sport Outlet Picksport.de
Anwendungen von Lavendelöl im Haushalt
Lavendel ist nicht nur ein bewährtes Heilmittel, sondern auch im Haushalt entfaltet Lavendelöl mit seinem klaren angenehmen Aroma seine reinigende und desinfektiöse Wirkung:
- als Raumduft über Duftlampen oder
- als Zusatz in der Wäsche setzt sich Lavendelöl in die Fasern fest und erfrischt während des Tragens. Man legt getrocknete Lavendelblüten zum Schutz gegen Motten in kleine Säckchen gefüllt zwischen die Wäschestücke und beduftet auf diesem Weg die Kleidung
- Zum Reinigen von Böden, Fliesen und Armaturen in Badezimmern und Toiletten ist eine Mischung mit Lavandinessenz (günstige Alternative zum echten Lavendelöl) sehr zu empfehlen, da sie bakerientötend und gut riechend ist
- Lavendelduft wird in der Parfümindustrie als spritzig und tatkräftig definiert, wird in Parfüms verwendet, die Selbstbewusstsein und Integrität verkörpern
- Lavendelöl wird Gesichtsreinigern und Gesichtscremes beigemischt, denn Lavendelöl riecht nicht nur gut sondern wirkt frisch durch den Anteil ätherischer Öle und andererseits bakterientötend – ideal, um Pickel und Unreinheiten zu beseitigen.
- Die wertvollen ätherischen Öle in Lavendelöl werden auch in Shampoos genutzt, um Haare vor dem Austrocknen zu bewahren
- Das ätherischen Öle des Lavendels hat eine auf Milben und Flöhe stark abschreckende Wirkung. Das Lavendelöl selbst als auch dessen auf den Mensch durchaus angenehmer Geruch wirkt bei Tieren oft genau andersherum. So wird der Duft des Lavendels auch gegen Motten eingesetzt.
Anwendungen von Lavendelöl in der Küche
Es gibt etliche Lebensmittel, die mit Bestandteilen des Lavendels versehen sind. Hinzu kommen Genussmittel, die den Alltag versüßen und die heilende Wirkung fast unbemerkt in den menschlichen Körper einschleusen:
- als Gewürz in Form von Pflanzenteilenbietet Lavendel eine breite Basis für fantasievolle kulinarische Kreationen. Die französische und auch die italienische Küche verwendet. Lavendelblüten, Lavendelöl, Lavendelessig und Lavendelwasser schon längst ganz selbstverständlich als Zutaten in ihren aromatischen Gerichten
- Lavendel wird genutzt in diversen Lebensmitteln wie z.B. Lavendeltee, Lavendelhonig, Lavendelschokolade oder auch Lavendelsirup
Darreichungsformen/Produkte von Lavendelöl
Der vielseitig einsetzbare Lavendel ist in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich. In Drogerien und Apotheken sind getrockneter Lavendelblüten zu finden, die unter der Bezeichnung Lavandula flos verkauft werden. Die Pflanzenteile sind getrocknet und sie sind für Tees, Aufgüsse und Inhalationen geeignet. Außerdem werden in Apotheken und Drogerien oder auch im Internet oft Bonbons mit einer Honig-Lavendel Füllung oder Lavendel-Lutschpastille gegen Halsschmerzen und Hustenreiz angeboten. Das reine Lavendelöl oder Tinkturen sind hauptsächlich in Bodyshops und im Internet zu kaufen.
Lavendelblüten
Die Blüten dieser duftenden Heilpflanze sind im Handel weit verbreitet und werden zum Teil getrocknet, als Essenz oder in Form von Extrakten in verschiedenen Zubereitung-und Darreichungsformen verkauft. Lavendelbüten haben eine wunderschöne Farbe und riechen angenehm, deshalb sind sie sehr beliebt als duftende Wohnraum-Deco. Füllt man sie in kleine Säckchen, kann man sie zum Schutz gegen Motten zwischen die Kleider hängen oder auslegen
Lavendelöl
Das Lavendelöl ist die mit Abstand am häufigsten eingesetzte Aromaessenz; sie wird als Hautöl, Badezusatz, in Aromalampen, in Cremes, Salben oder Wässern sowie als Duftnote bei Parfüms eingesetzt
Lavendel Tinkturen
Tinkturen und Fluidextrakte sind ein alkoholischer Auszug für die innere Anwendung. Als homöopathische Zubereitung können Verbraucher Lavendelöl als Globuli, Tropfen oder Tabletten erwerben.
Anbau und Ernte von Lavendel
Die Provence im tiefen Süden Frankreichs ist eines der Hauptanbaugebiete für Lavendel. Lavendelsträucher lieben steinige und trockene Böden, die möglichst stark besonnt sind und einen guten Wasserabzug gewährleisten. Einige spezielle Lavendelarten sind frostempfindlich und werden deshalb mit Windschutzpflanzungen versehen.
Insbesondere in den Hochebenen von Valensole und rund um Sault wächst Lavendel. Es gibt unterschiedliche Arten, wozu der echte Lavendel Lavandula angustifolia und der Lavandin namens Lavandula intermedia gehören. Lavandin ist einer Züchtung, ein Lavendelhybrid, mit optimierten Eigenschaften. Lavandula angustifolia ist in der Regel in den Bergen zwischen 600 und 1500 m zu finden. In diesen Lavendelpflanzen steckt das wertvollste Lavendelöl, das seit Jahrhunderten für seine große Heilwirkung bekannt ist.
Der echte Lavendel ist allerdings nicht so ertragreich wie der Hybrid. Deshalb löst der Lavandin in der Provence nach und nach den echten Lavendel ab. Lavandin gedeiht bereits zwischen 300 und 1000 m Höhe und ist erheblich ertragreicher als der echte Lavendel. Dennoch ist es eine Milchmädchenrechnung, denn die Ausbeute von Lavandin ist im Vergleich zum echten Lavendel in Hinblick auf die Qualität des ätherischen Öls nicht miteinander vergleichbar. Aus heilkundlicher Sicht muss auf die verminderte Wirkkraft von Inhalts- und Wirkstoffen des Lavandins hingewiesen werden. Lavandin ist deshalb oftmals „nur“ in der Kosmetik- und Parfümindustrie zu finden, seltener jedoch in Produkten, die eine Heilwirkung entfalten sollen.
Lavendel verträgt keine Staunässe, deshalb ist ein leichter und durchlässiger Boden erforderlich. Staunässe führt zu Pilzbefall, weil die Wurzeln zu wenig Sauerstoff bekommen und in der Folge Fäulnis entwickeln. Der pH-Wert des optimalen Lavendelstandortes bewegt sich im neutralen bis alkalischen Bereich. Lavendelbauern mischen regelmäßig Kalk in den Standort, falls der pH-Wert nicht stimmt.
Tipp: zur Neukundengewinnung kommt vor, dass Hersteller Ihre Lavendelöl Produkte gratis an Kunden abgeben. Schauen sie deshalb regelmäßig auf den gängigen Schnäppchen Seiten um keinen gratis Deal zu verpassen. Außerdem lohnt sich ein Blick ins Outlet, teilweise sind dort auch schon Lavendelöl Hersteller mit eigenen Stores ansässig.
Anzucht und Vermehrung von Lavendel
Bevor die Lavendelpflanzen ins Freiland kommen, müssen sie vorgezogen werden. Lavendelbauern säen entweder sortenreines Saatgut aus und kultivieren die Pflanzen in einer Baumschule vor. Alternativ verwenden Sie Stecklinge. Bei der Aussaat wählen Lavendelbauern die Monate März bis Juni und säen entweder direkt ins Freiland oder in Schalen. Die Keimzeit von Lavendel liegt zwischen drei und vier Wochen bei einer Temperatur zwischen 20 und 25 °C. Das Saatgut wird mit einer dünnen Erdschicht bedeckt. Sobald die Saat gekeimt ist und sich ausreichend Wurzelwerk gebildet hat, werden die einzelnen Jungpflanzen auseinandergesetzt und solange verschuldet, bis sie kräftig genug für das Auspflanzen ins Freiland sind.
Wird über Stecklinge vermehrt, werden Zweige von älteren Pflanzen abgeschnitten und in ein Substrat gesteckt, das mit wurzelfördernden Substanzen angereichert ist. Das Stecken und die Anzucht erfolgt in Gewächshäusern oder unter Folie. Auch hier sollten Temperaturen um die 25° C herrschen. Sobald die Pflanzen genügend Wurzeln haben, können sie ebenfalls ins Freiland ausgepflanzt werden.
Auspflanzen ins Freiland
Die Pflanzen werden in langen Reihen mit einem Abstand von 1 bis 2 m eingepflanzt. Der große Reihenabstand ist aus zwei Gründen erforderlich: Zum einen benötigt die Pflanze selbst genügend Platz, da sie einen Durchmesser von circa 1 m erreicht. Zum anderen können die Bauern mit den Ernte- und Kultivierungsfahrzeugen durch die Reihen fahren, um ihre Ernte- und Pflegearbeiten zu verrichten.
Lavendelpflanzen mögen keine Wildkräuter, denn diese überwuchern die Pflanzen schnell und nehmen ihnen die lebensnotwendige Sonne. Nur mit genügend Sonne können Lavendelpflanzen ausreichend ätherische Öle produzieren. Einer Pflanze benötigt nach dem Auspflanzen ins Freiland bei optimalen Bedingungen ungefähr 1 Jahr, um sich zu etablieren und ausreichend Wurzeln für einen festen Stand und einen optimale Wasser- und Nährstoffversorgung zu entwickeln. Die Ernte ist ab dem 2. Jahr möglich.
Ernte von Lavendel
Eine Pflanze kann bis zu einem Alter von 10-15 Jahren ab geerntet werden, danach wird sie ausgetauscht. Da in der Regel ganze Felder auf einen in einem Zug gepflanzt werden, erfolgt der Austausch auch in einem Mal. Für ein Jahr wird dann eine Zwischensaat aufgebracht, damit der Boden sich erholen kann. Erst danach ist das Feld wieder bereit für die Aufnahme neuer Lavendelpflanzen und der Zyklus beginnt von vorne
Auf einer Anbaufläche von 1 Hektar stehen rund 12.000 bis 15.000 Lavendelpflanzen, die durchschnittlich 15 bis 20 Kilo essenzielles Öl produzieren. Die Lavendelernte beginnt ab der zweiten Juliwoche bis Ende August. Der Erntezeitpunkt ist dann ideal, wenn das Wetter warm und trocken ist. Würden die Blüten bei feuchten Witterungsverhältnissen geerntet werden, würden viele Aromastoffe verloren gehen. Deshalb beginnt der Erntevorgang in der Regel ab dem späten Vormittag, wenn der Tau von den Feldern verflogen ist und die Pflanzen abgetrocknet sind.
Geerntet wurde früher mit Sicheln in Handarbeit. Inzwischen haben weitestgehend Erntemaschinen diese Arbeit übernommen. Einige wenige Betriebe sind bis heute bei der traditionellen Ernte geblieben und schicken ihre Mitarbeiter mit einem großen Behältern auf dem Rücken durch die Lavendelreihen, in denen sie die geernteten Blüten tragen. Alternativ kommen auch Heckenscheren zum Einsatz. Mit Erntemaschinen allerdings lassen sich pro Stunde gut 2 Tonnen Blüten ernten.
Dazu fährt ein Traktor durch die Reihen, der mit einem extra Schneidwerk ausgestattet ist. Dieses nimmt Blüten und Blütenstiele mit scharfen Schnitten von den Pflanzen ab. Die Blüten werden pneumatisch oder mit einem Förderband aufgenommen und auf den Anhänger geleitet. Zurück bleiben die rundlich geschorenen Pflanzen, die nun bereit für den Neuaustrieb in der kommenden Vegetationsperiode sind.
Die Destillation von Lavendelblüten
Bei einer Destillation kommt Wasserdampf zum Einsatz, der die ätherischen Öle aus dem Lavendel herausgefiltert. Im Gegensatz zu anderen Ölen, die einen zu hohen Fettanteil aufweisen, verdampft Lavendelöl nicht vollständig. Bei der Wasserdampfdestillation geschieht folgendes: Blüten und Blütenstängel werden in einen Kessel (Alambique) gefüllt. Danach leitet der Destiller unter hohem Druck Wasserdampf auf die Blüten. Die große Hitze löst das Öl aus den Blüten, das sich im Wasserdampf anlagert.
Der Wasserdampf steigt auf und schlägt sich an einem kühlen Rohr nieder (Kondensation). Die Tropfen gleiten die Rohrwände hinab und sammeln sich in einem Behälter. Beim Abkühlen trennt sich das Wasser vom Öl, das an der Wasseroberfläche bleibt. Nun kann es abgeschöpft werden. Die Farbe des gewonnenen Öls ist entweder gelblich, grünlich oder farblos. Dieses hochwertige und reine Öl ist die Basis vieler Lavendel-Produkte aus allen Sparten.
Extraktion von Lavendelöl
Neben der Destillation ist die Extraktion eine weitere Möglichkeit, um Lavendelöl zu erhalten. Bei der Extraktion wird ein Trägerstoff als Lösungsmittel eingesetzt. Das Lösungsmittel zieht Aromen, Wachse und Farbstoffe aus der Pflanze. Danach durchläuft das angereicherte Lösungsmittel einen Destillationsprozess, dessen Ergebnis eine wachsartige Substanz ist. Diese wird auch „Concretes“ genannt. Das Concretes wird er neu extrahiert, dieses Mal mit Alkohol.
Danach durchläuft es wieder einen Destillationsprozess. Zum Schluss wird der Alkohol herausgefiltert und es verbleibt das ätherische Öl, das nun als „Absolutes“ bezeichnet wird. Bei dem Herstellungsprozess von Concretes zu Absolutes entsteht ein Verlust von 50 %. Absolutes enthält im Vergleich zum reinen Öl weniger Wirk- und Inhaltsstoffe. Es kommt hauptsächlich bei der Parfümherstellung und in Körperpflegeprodukten zur Anwendung.
Getrocknete Lavendelblüten und Pflanzenteile
Vergleichsweise gering im Verhältnis zu Lavendelöl ist der Anteil von getrockneten Lavendel-Pflanzenteilen, die gewerblich vertrieben werden. Dabei kommen stark duftende Sorten zum Einsatz, deren getrocknete Blüten und Blätter zum Beispiel in kleinen Päckchen abgefüllt werden, um sie als Wäscheduft zu benutzen. Dabei werden die Pflanzenteile an der Luft getrocknet oder in Wärmekammern für den Weiterverkauf aufbereitet. Getrocknete Blüten und Blätter sind auch Bestandteil von Tee, Kräutermischungen und Gewürzen. Eine untergeordnete Bedeutung haben getrocknete Lavendelblüten zu Dekorationszwecken.